Damit wir auf unseren Mittelalterlagern nicht im Dunkeln sitzen brauchen wir stimmungsvolle Beleuchtung.
Vor zwei Jahren haben meine Frau und ich zusammen unsere erste Rohhautlaterne gebaut und dabei einige kleine Fehler gemacht. Das Ergebnis war eine funktionierende Laterne, die aber noch Optimierungsmöglichkeiten geboten hat.
Die Probleme waren:
- Verwendung von zu schwachem Material für die Streben. Beim Trocknen kam zu viel Druck auf die Stäbchen und die gesamte Lampe hat sich verzogen.
- Zu langes Wässern der Rohhaut
Beim neuen Versuch sollte das jetzt besser werden.
Als Baumaterial kommen zum Einsatz:
- 2 Scheiben vom Kiefernstamm
- 5 Leisten aus Eiche (gibt es im gut sortierten Baumarkt)
- 1 Stück Rohhaut vom Hirschen
- 1m Messingdraht (3mm)
Die Eichenleisten werden auf Länge gebracht und an einer der schmalen Seiten leicht rund gehobelt.
Auf der Unterseite wird 1cm Abgesetzt auf der Oberseite 4 cm. Mit einer guten Handsäge und sauber angezeichneten Rissen sollte das kein Problem sein.
Die Absätze auf der Unterseite werden anschließend rund geschnitzt. Der Durchmesser sollte 6 bis 7 mm sein. Aus optischen Gründen wurden alle Seiten abgesetzt, dann ist später keine Fuge zu erkennen.
Die untere Holzscheibe wird mit Sacklöchern gebohrt. Durchmesser 6-7 mm je nachdem auf welche Größe der Zapfen geschnitzt wurde.
Ohne Leim werden die Stäbe in die Scheibe gesteckt, die Passung sollte dabei streng sein.
Wenn sich später die Bespannung zusammenzieht werden die Zapfen automatisch verkeilt.
Anschließend wird in die obere Scheibe das Mittelloch gestemmt und die Löcher rund vorgebohrt. Mit dem Steckbeitl werden die Löcher quadratisch aufgeweitet.
Aus den kleinen Reststücken Eiche werden kleine Splinte geschnitzt (Durchmesser ca. 3mm). In die Zapfen der oberen Seite werden Löcher von 3.4 mm gebohrt.
Die Splinte sichern die obere Holzscheibe und werden erst ganz zum Schluss auf die richtige Länge gekürzt. Falls man die Lampe nochmal auseinander nehmen will ist sie so leichter zu handhaben.
Im nächsten Arbeitschritt bekommt die Laterne ihre Rohhautbespannung. Die Rohhaut wird auf den exakten Umfang der Laterne (Messung mit Maßband um die Leisten) zugeschnitten. Im trockenen Zustand in regelmäßigen Abständen 7mm von der Schnittkante entfernt werden Löcher mit der Lochzange gestochen. Ein schmaler Streifen Rohhaut (2-3 mm breit und ca. 70 cm lang) dient als Faden für die Naht.
Die Rohhaut wird in Wasser eingelegt, der Faden 10 minuten später. Nach etwa einer halben Stunde ist die Rohhaut verarbeitungsfähig. Durch Kneten der Rohhaut wird eine milchiger Durchscheineffekt erziehlt. Also gut 5 Minuten die Rohhaut knautschen und Kneten.
Anschließend wird die Haut mit einachen Stichen um die Lampenkontruktion genäht. Sie sollte schon fest aber nicht stramm sitzen.
Beim Trocknen die Lampe hin und wieder drehen.
Nach einem Tag und einer Nacht sollte die Lampe trocken sein. Mit einer Kerze in ihrem Inneren verströmt Sie neben Licht auch ambientige Atmosphäre.