Blasebalg

Für die Esse hatte ich ja zu Beginn mal aus einem einfachen Leder mit Leimholzplatten einen ersten Blasebalg gebaut. In erster Linie als Proof of Concept. Der Ansatz mit zwei Kammern hat sich als erfolgreich gezeigt.

Das Volumen war allerdings nicht ganz ausreichend für die Esse und so ist der Plan entstanden den Balg nochmal in etwas größer zu Bauen. Material ist diesmal Eichenholz und Glacee gegerbtes Leder.

Das weiße Leder ist auch im Einsatz bei den Blasebalgen von Kirchenorgeln und dort teilweise mehr als 100 Jahre im Dauereinsatz.

Am Anfang ein Blick auf den Plan.

Dort ist deutlich zu erkennen, dass der Speicherbalg diesmal deutlich größer als der Arbeitsbalg. Somit muss über mehrere Pumpbewegungen der Bald aufgeblasen werden und liefert dann über längere Zeit Luft.

Die drei Bretter für Deckel, Mittellage und Boden sind vorbereitet. Zu sehen sind die runden Öffnungen für den Luftdurchlass und die eckige Öffnung als spätere Revisionsöffnung.

Der Aufbau der Ventile. Unterlage und Dichtung ist Leder. Als “Gewicht” dient ein dünnes Sperrholz und ein Anschlag, damit das Ventil nicht überschlagen kann.

Um das Leder am Holz zu befestigen habe ich mir vorgenommen das Leder anzunähen. Dazu wird im Holz eine schräge Nut eingehobelt und auf der Lederseite eine Nut gefräst. Mit Kunstsehne wird das Leder dann ans Holz genäht. Zur zusätzlichen Dichtung habe ich die Holzfuge dick mit Bienenwachs einpinselt.

Bei der neuen größe des Balges würde sich das Leder wie ein Ballon nach außen wölben. Damit das nicht passiert under Druck sich auch aufbauen kann, wird der Balg mit Rahmen stabilisiert. Im Speicherbalg gibt es zwei davon im Arbeitsbalg einen. Diese werden analog ans Leder angenäht

Die Deckplatte wird mit Gratleisten stabilisiert.

Natürlich sollte der Blasebalg auch ein bisschen hübsch aussehen. Die Gratleiste hat noch ein geschnitztes Logo bekommen.

Vor der Endmontage mal ein Probelauf des Klappmechanismus mit den Stabilisierungsrahmen.

Dann ging es an die Näharbeiten.

Auf dem provisorischen Gestell hat der Balg seine Funktion und Dichtheit unter Beweis gestellt. Jetzt fehlt noch ein Gestell und das Mündungsrohr.